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Richtiges Verhalten im Brandfall

Richtiges Verhalten im Brandfall

Jährlich sterben in der Bundesrepublik etwa 600 Menschen an Folgen von Verbrennungen oder ersticken im Brandrauch, 6000 werden dadurch verletzt.
Wobei 90% aller Brandtoten an den die Sicht versperrenden und die Atmung blockierenden Rauchgasen sterben.
Ein Großteil dieser schlimmen Ereignisse entsteht durch Unachtsamkeit und wird oft durch Unwissenheit noch schlimmer.

Der sorgfältige Umgang mit offenem Feuer (Kerzen, Zigarettenglut, offene Kamine, Kochstellen, Lötlampe usw.) und die sorgfältige Hand des Fachmanns bei elektrischen Installationen können die meisten Brände im privaten Bereich verhindern.

 

Wie soll sich der Normalverbraucher im Brandfall verhalten?

Ob zu Hause, im Hotel, Einkaufszentrum, auf Arbeit oder Flughafen: Wenn es brennt, kommt es auf schnelle Reaktionen und die richtigen Schritte im richtigen Augenblick an,  weil oft nur wenige Minuten zur Verfügung stehen, bevor Rauch oder Flammen den Fluchtweg abschneiden.
Deshalb Sehen Sie sich beim Betreten eines Gebäudes die Fluchtwege an, damit Sie diese im Brandfall schnell und sicher finden!

Gehen Sie im Brand- oder Unglücksfall immer in der Reihenfolge "retten - alarmieren – löschen" vor. Und bleiben Sie ruhig!

 

Die wichtigsten Verhaltensmaßnahmen sind:

 

Retten:

  • Bringen Sie sich und andere gefährdete Personen in Sicherheit
  • Verlassen Sie das Gebäude schnell, aber nicht überhastet, zusammen mit den in der Wohnung Anwesenden
  • Die giftigen und heißen Brandgase sammeln sich meist zuerst unter der Decke des Raumes und strömen von dort zum Boden.
    Bleiben Sie deshalb in Bodennähe, zur Not kriechen Sie auf "allen vieren" raus.
  • Fliehen Sie in einem mehrstöckigen Gebäude in der Regel immer nach unten!
  • Halten Sie sich stets am Treppengeländer fest, denn Menschen in Panik nehmen keine Rücksicht auf andere!
  • Benutzen Sie unter keinen Umständen Aufzüge: Diese werden zur tödlichen Falle, wenn sie sich mit Rauch füllen oder nach einem Stromausfall stecken bleiben!
  • Sammeln Sie sich draußen an einer sicheren Stelle und prüfen, ob jemand fehlt.
  • Fenster und Türen schließen.
    Wenn möglich, schließen Sie die Türe des Zimmers, in dem es brennt.
    Wenn möglich, schließen Sie nach Verlassen der Wohnung die Türe zum Treppenhaus.
  • Zuerst gilt es, den Rauch möglichst frühzeitig zu entdecken.
    Der Rauch darf sich nicht ausbreiten.
  • Reißen Sie Türen niemals hektisch auf, sondern öffnen Sie diese vorsichtig und ziehen sie gleich wieder zu, falls sich dahinter schon eine dichte Rauchschicht gebildet hat!
  • Wenn Sie den Raum, in dem Sie sich befinden, nicht mehr verlassen können, dichten Sie die Ritzen und Spalten an der Tür mit nassen Laken oder Handtüchern ab, um ein Eindringen des Rauchs zu verhindern!
    Machen Sie sich am Fenster bemerkbar. (Hängen Sie große Laken zum Fenster hinaus, um zu signalisieren, dass und wo noch Menschen auf Hilfe warten!)
    Warten Sie die Ankunft der Feuerwehr ab und folgen Sie deren Anweisungen.

 

Alarmieren

Alarmieren Sie die Menschen in Ihrer direkten Umgebung.
Denken Sie an Kinder und Kranke, an seh-, hör- oder gehbehinderte Menschen, (Nur) wenn dies ohne Zeitverzögerung noch möglich ist, rufen Sie noch von der Wohnung aus die Feuerwehr an.

Ist die Alarmierung von der Wohnung aus nicht mehr möglich, holen Sie dies sofort nach Verlassen  des Gebäudes nach ( z. B. vom Nachbarn aus, über Handy).

 

Alarmieren Sie die Feuerwehr über den Notruf 112.

Wie man einen Notruf richtig absetzt, haben wir hier erklärt: Einen Notruf richtig absetzen, so geht's

Feuerwehrnotruf: 112
Beachten Sie die W-Fragen:
Wer ruft an / meldet? (eigener Name)
Wo ist es passiert / brennt es? (Ortsteil, Straße, Hausnummer, Stockwerk, Besonderheiten)
Was ist passiert / brennt? (Feuer (Zimmer/Wohnung/Haus/Halle/..), Verletzte, eingeschlossene Personen)

 

Warten sie auf die Feuerwehr!

Warten Sie bis zum Eintreffen der Feuerwehr vor dem Haus bzw. an der nähst gelegenen Straße und halten Sie sich für Rückfragen und zum Einweisen bereit.
Eine Person sollte die Einsatzkräfte empfangen / einweisen und sich bei Bedarf bemerkbar machen.
Die Feuerwehr benötigt evtl. Informationen für die Brandbekämpfung (gefährdete Personen, Tiere, Zugänge, ggf. Schlüssel).
Halten Sie Anfahrtswege für die Feuerwehr und den Rettungsdienst immer frei!

 

Was sollte man nicht machen?

  • Seine Tätigkeit in Ruhe abschließen
  • sich in Ruhe ankleiden
  • Schmuck- und Wertsachen zusammensuchen
  • ein immer größer werdendes Feuer selber bekämpfen wollen
  • wenn man schon draußen ist, noch etwas aus der Wohnung holen wollen

 

Wie können Sie sich schützen?

Installieren Sie Rauchmelder!

Batteriebetriebene Rauchmelder können für nur etwa 10 € an vielen Stellen (z. B. im Baumarkt) erworben und leicht selbst unter der Raumdecke montiert werden.
Auch automatische Brandmeldeanlagen sorgen für die frühzeitige Entdeckung des Brandrauches und melden dies an Einsatzzentralen weiter, auch wenn der Mensch schläft.

Wenn Sie nachts die Wohnungs- oder Haustüre abschliessen, deponieren Sie einen Notschlüssel in Türnähe.

Sprechen Sie mit Ihrer Familie über dieses Thema und üben Sie den Ernstfall. Sie werden überrascht sein, wie ernsthaft auch Kinder sich daran beteiligen.

 

Brand bekämpfen / löschen

Dies sollten Sie wirklich nur dann, wenn Sie sich nicht selbst in Gefahr begeben. Ein kleines Feuer können Sie vielleicht selbst löschen. Wenn das nicht mehr möglich ist, holen Sie unbedingt Hilfe.

Nehmen Sie die Brandbekämpfung erst nach der Rettung gefährdeter Menschen und der Alarmierung der Feuerwehr auf.

Kein Risiko eingehen! Benutzen sie Wasser oder einen Feuerlöscher.

Und denken Sie daran: Bei Kleinbränden kann das Feuer oft mit einer Decke erstickt werden.
Fett- und Ölbrände nie mit Wasser löschen, Explosionsgefahr!

 

Beherzigen Sie diese Hinweise bitte auch an Ihrem Arbeitsplatz, im Urlaub und in der Freizeit.

Machen Sie sich mit Standorten der Feuerlöscher, den Rettungswegen und Notausgängen sowie anderen Sicherheitseinrichtungen vertraut (z.B. in Hotels, Verwaltungsobjekten, Schiffen usw.).

 

Übrigens: Der Einsatz der Feuerwehr ist kostenlos! Sie müssen keine Kostenforderungen befürchten, selbst wenn sich herausstellt, dass ein Einsatz der Feuerwehr nicht notwendig war.

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